Kommentar zur Zerstörung der Gaspipeline in der Ostsee Absichtliche Unklarheit

Meinung | Bonn · Die Russen wollen den Schwarzen Peter aufgrund der Gaslecks dieses mal nicht annehmen. Doch der Westen scheint nicht an einer schnellen Klarheit interessiert zu sein. Es herrscht demonstrative Gleichgültigkeit, meint unser Autor.

 Das Nord-Stream-1-Gasleck in der Ostsee, fotografiert aus einem Flugzeug der schwedischen Küstenwache.

Das Nord-Stream-1-Gasleck in der Ostsee, fotografiert aus einem Flugzeug der schwedischen Küstenwache.

Foto: dpa/-

Da bersten mitten in einem der militärisch am besten überwachten Seegebiete der Welt zwei Gas-Pipelines tief unter Wasser – und angeblich niemand will wissen, wer es gewesen ist. Dennoch beginnt reflexhaft die übliche Erregungsdebatte: Die EU-Kommission fordert schon mal vorsorglich schärfere Sanktionen. Aber gegen wen? Einfache Spekulationen über Motive und Hintergründe werden zu Tatsachen, auf denen dann  große Forderungen fußen. Schuldzuweisungen sind ohnehin leicht zu haben. Doch auch die Russen wollen den Schwarzen Peter dieses mal nicht annehmen. Sie haben dafür sogar vernünftige Argumente.