Kommentar Kompetenz gefragt

Bonn · Nun dreht es sich also bald wieder, das im Rathaus so beliebte Personalkarussell.

Der freiwillige, vorzeitige Weggang Wingenfelds und das Ende der Wahlzeit von gleich drei Beigeordneten im nächsten und übernächsten Jahr wird hinter den Türen der etablierten Ratsfraktionen noch für einige Schlagabtausche sorgen. Denn nicht nur die Jamaika-Koalitionäre erheben Anspruch auf die Posten mit Macht und Einfluss. Auch die SPD will sich natürlich als zweitstärkste politische Kraft in Bonn angemessen im Verwaltungsvorstand vertreten sehen.

Parteibuchpolitik nennt das der Volksmund. Auch wenn die Parteienvertreter nicht müde werden zu betonen, dass gerade bei diesen wichtigen Personalentscheidungen doch längst Kompetenz und Fachwissen der Kandidaten an erster Stelle stehen.

Um Missverständnissen vorzubeugen: Die Mitgliedschaft in einer demokratischen Partei oder die Nähe zu ihr darf genauso wenig ein Ausschlusskriterium sein. Politisches Engagement ist in unserer sich zunehmend individualisierenden Gesellschaft sogar dringend erwünscht. Doch wer sich hoch qualifizierte Mitarbeiter ins Stadt- beziehungsweise Rathaus holen will, muss die Positionen offen ausschreiben und sollte sich bei der Auswahl der Bewerber möglichst von Experten, wie Personalberatern, unterstützen lassen.

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