Kommentar Kosten für Arzneimittel - Am billigsten ohne

Mehr als 30 Milliarden Euro haben die Krankenkassen 2011 für Arzneimittel ausgegeben. Das ist keine vernachlässigbare Größe, sondern entspricht fast einem Fünftel der Gesamtausgaben.

Auch wenn erstmals seit Jahren dieser Kostenblock wieder sank, ist das noch lange kein Grund zum Jubeln. Zumal diese Einsparungen nur durch massive gesetzliche Eingriffe erzielt wurden.

Man kann streiten, ob das weitere Einsparpotenzial bei Arzneimitteln nun bei drei oder bei sieben Milliarden Euro liegt. Die Kritik der Pharmahersteller, die dem Report einen Vergleich von Äpfeln mit Birnen vorwirft, trifft auf die Betrachtung von Arzneimittelpreisen in anderen Ländern zu.

Das bleibt schwierig, wenn man in Deutschland Listenpreise heranzieht, die mit den tatsächlich bezahlten Preisen nichts zu tun haben. Vielmehr muss der Blick auf die zahlreichen Innovationen gerichtet werden, die oftmals keinen Zusatznutzen haben, aber extrem teuer sind. Hier ist das neue Instrument der Kosten-Nutzen-Bewertung wertvoll. Da ist tatsächlich Musik drin, sprich Einsparpotenzial.

Ein anderer Punkt ist, ob überhaupt so viel verschrieben werden muss. 784 Millionen Verordnungen haben Ärzte im vergangenen Jahr ausgestellt. Viele Medikamente landen im Müll. Viele Patienten, nehmen - von Ärzten unzureichend kontrolliert - diverse Arzneimittel, die sich in der Wirkung entweder aufheben oder sogar die Gesundheit schädigen. Wenn gar nicht erst verordnet wird, sparen Patienten und Krankenkassen am meisten.

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