Kommentar Krankenpflege-Ausbildung - Auf hohem Niveau

Europa als Paradies für mobile Erwerbstätige - so stellt man sich in Brüssel den Arbeitsmarkt der Zukunft vor. Das ist nicht falsch, aber weit von der Wirklichkeit entfernt.

Denn viele Mitgliedstaaten verbarrikadieren ihren nationalen Arbeitsmarkt durch eigene Anforderungen an Berufsabschlüsse, um die Jobs eher für Einheimische zu reservieren. Deutschland macht da keine Ausnahme. Das fängt bei der Diskussion um den Meisterbrief an und hört bei den notwendigen Qualifikationen für Facharbeiter oder medizinisches Personal noch lange nicht auf.

Der Krach um das Abitur als Voraussetzung für den Dienst am Krankenbett war immer nur ein Vehikel, um den Deutschen eins auszuwischen. Nach dem Motto: Ihr fordert ständig, dass wir uns auf euer Niveau hocharbeiten sollen. Nun seid ihr mal dran. Damit läuft die Diskussion in die falsche Richtung.

Die Dauer der Schulausbildung sagt alleine noch nichts über die Qualifikation und die Qualität einer Berufsausbildung. Anstatt diese zu definieren, hat man sich am Abitur festgebissen. Das aber führt nicht weiter. Nur gut, dass das jetzt wenigstens schon mal die Gesundheitspolitiker des Parlamentes verstanden haben.

Natürlich kann (möglicherweise: muss) man bei der Abgleichung der Berufsqualifikationen auch über die Inhalte einer Ausbildung diskutieren können. Aber Deutschland darf mit Recht sagen, dass nicht die Zahl der Schuljahre, sondern das Niveau des dualen Ausbildungssystems mit seiner Verzahnung von Theorie und Praxis zu besten Ergebnissen führt. Und nur das ist entscheidend.

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