Kommentar zur Bundeskunsthalle Krise überwunden

Das Krisenjahr 2014 mit einem empfindlichen Besucherrückgang in der Bonner Bundeskunsthalle ist überstanden. Intendant Rein Wolfs vermeldet für dieses Jahr einen Zuwachs von rund 70.000 Kunstfreunden. In seinem zweiten Intendantenjahr zeigt die Tendenz nach oben, und doch läuft es noch nicht richtig rund.

Nach wie vor rächt sich Wolfs Vorliebe für die zeitgenössische bildende Kunst. Diese Ausstellungen laufen in der Bundeskunsthalle traditionell schwach. Das klassische Bundeskunsthallenpublikum interessiert sich offenbar nicht dafür, und das an Gegenwartskunst interessierte Publikum zieht es eher gegenüber in das Kunstmuseum Bonn, in die etablierten und auf Zeitgenössisches abonnierten Häuser in Köln und Düsseldorf.

Es hakt aber auch woanders: Das zweite Jahr in Folge geht die Bundeskunsthalle mit einem reduzierten Programm durch den Winter. 2014 hatte man finanzielles Pech, in diesem Jahr verhindert eine Ausstellungsabsage, dass der Laden mit mehreren parallelen Ausstellungen richtig brummt. Was auch Quote brächte.

Die ist nicht das allein Seligmachende und kein Garant für Qualität, aber ein Indiz für den Publikumszuspruch, den diese großartige Bundesinstitution dringend braucht. Wolfs müht sich nach Kräften, hat dem Haus mit neuen Ausstellungs- und Vermittlungsformaten neue Besucherschichten erschlossen. Die Modefans setzten in diesem Jahr Bonn auf ihre Besuchsliste, 2016 werden die Verehrer von Pina Bauschs Tanzkunst nicht um die Bundeskunsthalle herumkommen. Es geht bergauf.

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