Kritik an von der Leyen - Schwache Position

BERLIN · Friendly Fire" nennen es Militärstrategen, wenn Soldaten von den eigenen Truppen (versehentlich) unter Feuer genommen werden. Ursula von der Leyen, noch nicht lange im militärischen Geschäft, mag den Ausdruck schon einmal gehört haben.

Die politische Variante der Sache hat sie gerade erlebt. CSU-Chef Horst Seehofer hat öffentlich seinem Ärger darüber Luft gemacht, dass von der Leyen wieder und wieder die Probleme der Bundeswehr ihren Vorgängern, darunter CSU-Politiker Karl-Theodor zu Gutenberg, anlastet.

der Leyen sollte den Hinweis ernst nehmen. Nicht, weil sie mit ihren Verweisen auf die Amtsvorgänger falsch läge. Aber Recht haben alleine reicht nicht. Seehofers Attacke zeigt die schwache Position von der Leyens. Sie hat auf der Fachebene genug Rätsel zu lösen: Rüstungsbeschaffungen, der beschämende Ist-Stand der Bundeswehr und die Frage, inwieweit sich Deutschland stärker militärisch engagieren muss. Sie kann sich keine politischen Scharmützel leisten. Die CSU hat nie Sympathien für von der Leyen empfunden, und die Bayern wurmt noch heute die - angeblich - mangelnde Solidarität der CDU, als Guttenberg in Schwierigkeiten geriet.

Dass sich die Ministerin gleichzeitig auch noch einen Streit mit Frank-Walter Steinmeier liefert, wer bei der Frage eines möglichen Drohnen-Einsatzes zur Überwachung der Pufferzone in der Ukraine das Heft des Handelns in der Hand hat, ist denkbar unklug. Sie braucht jede Unterstützung. Viele würden sie gerne stürzen sehen.

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