Ein Kuss auf den Mund. Na und, was bedeutet der schon? Zumal in all der Euphorie in einer aufgeladenen Szenerie. In diesem Fall kann es nur eine Antwort geben: sehr, sehr viel. Denn der Kuss, den Luis Rubiales Jennifer Hermoso, ja, man muss es so sagen, aggressiv aufdrückte, die Hände wie einen Schraubstock um den Kopf der spanischen Nationalspielerin gelegt, war nicht von gegenseitiger Zustimmung geprägt. Doch der Fußball-Verbandspräsident des Landes fragte ja erst gar nicht. Er nahm sich, was ihm seiner Meinung nach zustand im Zuge der Siegerehrung nach dem Gewinn des WM-Titels. Er vergaß dabei nur, dass ein ungewollter Kuss auf den Mund der sexualisierten Gewalt zuzurechnen ist, wie die Wissenschaft jegliche Grenzüberschreitung bewertet, von Beleidigung bis hin zu Vergewaltigung.
Kuss-Affäre um spanischen Fußball-Verbandschef Applaus für den Falschen
Meinung | Bonn · Der spanische Fußball-Verbandschef Luis Rubiales hat nach dem Titelgewinn der Frauen Empörung entfacht, als er die Spielerin Jennifer Hermoso ungewollt auf den Mund geküsst hat. Einen Rücktritt lehnt er weiterhin ab. An Arroganz nicht zu überbieten und ein völlig falsches Zeichen, meint unser Autor.
25.08.2023
, 17:33 Uhr