Kommentar zum Kabel-Wahnsinn Längst überfälliger Schritt

Meinung | Brüssel · Lange setzte die EU auf freiwillige Einsicht. Doch das kümmerte vor allem den Hauptsünder namens Apple kaum. Deshalb will der Gesetzgeber die Hersteller nun zu einem einheitlichen Standard für Aufladegeräte zwingen. Der Schritt ist richtig – und längst überfällig, meint unsere Autorin.

 Ein Kabel für alle: Die EU-Kommission will einen Gesetzesvorschlag für einheitliche Ladebuchsen an Handys, Tablets und anderen Elektrogeräten machen.

Ein Kabel für alle: Die EU-Kommission will einen Gesetzesvorschlag für einheitliche Ladebuchsen an Handys, Tablets und anderen Elektrogeräten machen.

Foto: dpa/Jens Büttner

Der Kabelsalat soll endlich ein Ende haben – und dieses Mal wirklich. Seit mehr als einem Jahrzehnt schon versucht die EU-Kommission, einen einheitlichen Standard für Aufladegeräte durchzusetzen. Zwar hat sie immerhin erreicht, dass die Zahl der Anschlusstypen von 30 auf drei sank. Aber bislang sträubte sich vor allem der US-Gigant Apple gegen die Bemühungen der Behörde. Das ist kaum überraschend, verspricht der Alleingang doch seit Jahren ein lukratives Geschäft für das Unternehmen. So generiert Apple unter anderem zusätzliche Einnahmen, weil die Geräte einen passenden Adapter benötigen, damit sie mit USB-Kabeln kompatibel sind.