Kommentar zu Gesundheitsminister Lauterbach Der Chefarzt der Nation hat sich selbst entzaubert

Meinung · Der aktuell an Corona erkrankte Gesundheitsminister hat öffentlich preisgegeben, das Medikament Paxlovid einzunehmen – obwohl das eigentlich nur für Risikopatienten vorgesehen ist. Dieses Vorgehen passt in eine Reihe von Solo-Trips Lauterbachs.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach

Foto: dpa/Bernd von Jutrczenka

In nicht mal einem Jahr hat es Karl Lauterbach geschafft, sich zu entzaubern. Er trat sein Ministeramt als Arzt an, dem die Bürger beim Kampf gegen Corona viel mehr vertrauten als Vorgänger Jens Spahn. Doch mit immer neuen Eigenmächtigkeiten verspielt der SPD-Politiker seinen Ruf. Nun verkündet er, dass er – obwohl nach eigener Aussage nur leichte Symp­tome habend – Paxlovid nehme. Prompt rätselt die Öffentlichkeit, welche Botschaft er damit setzen will. Mal abgesehen davon, dass es verboten ist, Werbung für rezeptpflichtige Arzneien zu machen, ist das Einsatzgebiet des Mittels klar begrenzt: Risikopatienten sollen es erhalten, aber nicht jedermann. Lauterbach sollte wissen, dass ein Minister niemals privat ist, sondern seine Äußerung als Aufruf gelesen wird.