Corona ist nicht vorbei. In Deutschland haben sich offiziell 31 Millionen Bürger infiziert. Tatsächlich sind es weit mehr, was sich auch an den Personalausfällen in den Betrieben zeigt. Noch ist unklar, ob das Virus, was die Tödlichkeit angeht, im Herbst mit einer gefährlicheren Variante zurückkommt. Harmlos ist es auch jetzt nicht, wie Menschen mit Long Covid erleben. Doch die Bundesregierung steht der Entwicklung ratlos gegenüber. Mit seiner Impfstrategie ist Karl Lauterbach (SPD) gescheitert: Für die allgemeine Impfpflicht hat der Bundesgesundheitsminister (aus guten Gründen) keine Mehrheit organisieren können. Die einrichtungsbezogene Impfpflicht entwickelt sich zu dem Flop, den Kritiker prophezeit haben. Kliniken und Heime melden zwar Tausende ungeimpfte Mitarbeiter – doch das bleibt ohne Folgen. Oft öffnen Arbeitgeber die angebotene Hintertür und erklären die Impfmuffel für unabkömmlich. Ungeimpfte haben es also geschafft: Sie werden weiter ans Bett von Kranken, Schwangeren und Alten gelassen. Der Staat macht sich lächerlich mit einer Vorgabe, die er nicht durchsetzen kann, und die angesichts der eingeschränkten Wirksamkeit der Vakzine gegen Omikron auch nicht zu halten ist. Zwar gilt weiter: Impfen schützt Bürger vor schweren Verläufen, aber es bewahrt sie nicht vor Ansteckung und Weitergabe des Virus.