Kommentar Lohn und Firmenimage

Viele Jahre blieb den deutschen Arbeitnehmern nach Abzug der Inflationsrate kaum etwas von einer Tariferhöhung übrig. Derzeit ist das anders, und das ist auch wichtig. Der Konsum fungiert als wichtige Stütze der Konjunktur.

Nun war es sicherlich richtig, dass sich auch durch die Lohnzurückhaltung die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Unternehmen im vergangenen Jahrzehnt verbessert hat. Das war eine wichtige Grundlage für die bessere Situation auf dem Arbeitsmarkt heute. Die Arbeitskosten in südeuropäischen Ländern sind derweil drastisch gestiegen, was heute Teil ihrer Wirtschaftsprobleme ist.

In Deutschland tritt aber zunehmend die Frage in den Vordergrund, wie Unternehmen angesichts der knapper werdenden Fachkräfte ihren Arbeitskräftebedarf decken können. Da verwundert es nicht, dass der Discounter Lidl den unternehmensinternen Mindestlohn gerade von zehn Euro auf 11,50 Euro erhöht hat. In diesem Umfeld bewegt sich die Post in entgegengesetzte Richtung. Sie zahlt ihren Zustellern, die zunehmend in Tochtergesellschaften beschäftigt werden, künftig weniger.

Dabei könnte die Post von Lidl lernen. Lidl bemüht sich um einen Imagewandel, nachdem sie jahrelang wegen ihrer schlechten Arbeitsbedingungen angeprangert worden war. Das Unternehmen begründet die Erhöhung damit, dass die Mitarbeiter die Basis des Erfolgs seien. Das gilt für das Dienstleistungsunternehmen Post genauso. Zwar zahlt die Post ihren Mitarbeitern deutlich mehr als die Konkurrenz, aber auch in der Logistik hängt der Unternehmenserfolg von motivierten Beschäftigten ab.

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