Kommentar zur Krise an der EU-Außengrenze Lukaschenko führt einen Rachefeldzug - und nur Putin kann ihn stoppen

Meinung · An der EU-Außengrenze zwischen Polen und Belarus verschärft sich die Lage. Lukaschenko benutzt notleidende Menschen wie lebloses Material. Kann es in dieser Lage noch einen Ausweg geben, bei dem die EU nicht moralisch nackt dasteht?

   Migranten aus dem Nahen Osten und anderen Ländern versammeln sich an der belarussisch-polnischen Grenze.

Migranten aus dem Nahen Osten und anderen Ländern versammeln sich an der belarussisch-polnischen Grenze.

Foto: dpa/Leonid Shcheglov

Nun macht in der politischen Debatte wieder das Wort vom „zynischen Spiel“ die Runde. Demnach versucht der belarussische Diktator Alexander Lukaschenko, die EU vorzuführen, indem er Menschen aus Kriegsgebieten in sein Land lockt und sie dann Richtung Polen und Deutschland schickt. Ziel des Spiels: die Aufhebung von Sanktionen. Die Wirklichkeit ist aber schlimmer. Wer von Spiel spricht, hat Lukaschenko nicht verstanden. Dieser Mann taktiert nicht. Er ist auch nicht bloß zynisch. Lukaschenko ist ein waschechter Despot, ohne alle Skrupel oder Regungen von Mitleid und Milde. Das hat er oft genug bei Prügel- und Folterexzessen im eigenen Land unter Beweis gestellt. Nicht zuletzt hält er an der Todesstrafe fest und lässt Menschen per Genickschuss hinrichten.