Kommentar Medikamente im Alter - Das Pillen-Dilemma

Im Rentenalter häufen sich die chronischen Leiden. Die Folge: Patienten über 65 Jahren schlucken im Schnitt fünf Mal so viele Medikamente wie Jüngere. Der von verschiedenen Ärzten verschriebene Medikamentenmix aber macht viele Senioren erst krankenhausreif.

Aus Vorsorge ist es unverzichtbar, dass sich der Arzt vor dem Ausstellen des Rezepts einen Überblick über die Gesamtmedikation verschafft.

Im Alter reagiert der Körper anders auf Medikamente. Chemische Substanzen bauen sich langsamer ab, Mischungen von Präparaten heben die Wirkung gegenseitig auf oder führen zu Überdosierungen. Da wird es wichtiger, dass Ärzte konkrete Leitlinien für riskante Medikamente und möglicherweise unbedenkliche Alternativen erhalten.

Viele Senioren leiden unter mehreren chronischen Erkrankungen. Oft steht der Arzt vor der Frage, worauf der Schwerpunkt der Behandlung gelegt werden soll. Medikamente sind für die meisten Senioren ein ständiger und hilfreicher Begleiter. Für Ärzte ist es aber kaum noch möglich, den Überblick über den riesigen Pillenmarkt zu behalten. Nur durch intensive Fortbildung aber lassen sich Komplikationen verringern.

Wenn zehn bis 15 Prozent der Klinikeinweisungen von Älteren auf unerwünschten Arzneimittelwirkungen basieren, dann wird das ganze Dilemma mit den Pillen-Cocktails deutlich. Der Patient sollte einen Beitrag zu seinem Schutz leisten und seinem Arzt eine Liste aller Medikamente vorlegen, die er einnimmt.

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