Kommentar zum Klimaschutz Mehr Entschiedenheit beim Klimaschutz nötig

Meinung · Die jüngst vorgelegten Berichte zum Klimaschutz sind erneut eine beschämende Bestandsaufnahme des kollektiven Versagens, kommentiert unser Autor.

Ein Kiefernwald. Der Zustand der Wälder in Deutschland blieb 2022 nach neuen bundesweiten Daten angespannt.

Ein Kiefernwald. Der Zustand der Wälder in Deutschland blieb 2022 nach neuen bundesweiten Daten angespannt.

Foto: dpa/Patrick Pleul

Immer mehr Spitzenpolitiker gehen dazu über, das mittlerweile inflationär gebrauchte Wort Klimaschutz zu ersetzen durch Menschenschutz. Es ist gewissermaßen die nächste sprachliche Eskalationsstufe. Es ist der Versuch, die Dringlichkeit wieder in Erinnerung zu rufen. Ansteigende Meeresspiegel, Wetterextreme, Dürren, Hitzewellen oder ein schnell voranschreitendes Artensterben entziehen Menschen die Lebensgrundlagen. All das ist bekannt und hinlänglich beschrieben, es wird jedes Jahr mit immer drastischeren Worten vor den künftigen Konsequenzen gewarnt. Und doch hat es die Menschheit bislang nicht geschafft, das Ruder herumzureißen. Und so sind die jüngst vorgelegten Berichte erneut eine beschämende Bestandsaufnahme des kollektiven Versagens. Sicher, es passiert schon viel, es gibt heute ein anderes Bewusstsein für die Bedrohungen durch Klimaveränderungen als noch vor einigen Jahren. Und viele Regierungen haben verhältnismäßig ambitionierte Ziele formuliert, um die Erderwärmung einzubremsen. Doch das Wort verhältnismäßig ist an dieser Stelle entscheidend. Denn viel zu lange ist schlicht gar nichts passiert. Der Rückstand ist enorm, der nun aufgeholt werden muss. Und zwar zu deutlich höheren Kosten bei deutlich schlechteren Ergebnissen, als dies noch vor einigen Jahren der Fall gewesen wäre.