Kommentar zu den aktuellen Corona-Maßnahmen Mehr Mündigkeit
Meinung | Bonn · Einige Maßnahmen, mit der die Bundesregierung die Corona-Pandemie eindämmen will, sind durchaus verständlich und nachvollziehbar. Doch die nächtliche Ausgangssperre ab 22 Uhr zählt nicht dazu, findet GA-Redakteur Nicolas Ottersbach.
Nur wenn die Menschen verstehen, was wir warum machen, werden sie auch die Grundrechtseingriffe akzeptieren und danach handeln“, hat der hessische Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) im Bundesrat gesagt. Mundschutz tragen, damit man seine Viren nicht überall verteilt? Nachvollziehbar. Auch sich vor einem Friseurbesuch auf das Coronavirus testen zu lassen, ist praktikabel. Aber nach 22 Uhr (oder gar 21 Uhr wie in Köln) eingesperrt zu werden, stößt bei mir auf Widerstand. Jetzt mögen manche sagen, dass man so spät ohnehin nicht mehr unterwegs sein muss. Aber solche Szenarien kennt man sonst nur von Autokraten. Dass ein demokratischer Staat den Bürgern vorschreibt, wann sie auf die Straße dürfen und wann nicht, dafür bedarf es doch sehr, sehr guter Gründe.