Kommentar zur Rede von Mateusz Morawiecki Miteinander reden

Warschau · In seiner Rede attackierte der polnische Premierminister im EU-Parlament die EU. Es ist höchste Zeit für einen echten Ost-West-Dialog, sagt unser Autor.

Kommentar zur Rede von Mateusz Morawiecki: Miteinander reden
Foto: dpa/Ronald Wittek

Im Theater gibt es das Beiseitesprechen. Eine Figur steht einer anderen gegenüber, wendet sich mit seiner Botschaft aber ans Publikum. Der eigentliche Dialogpartner bleibt außen vor. Ein ähnliches Verfahren wählte Polens Premier Mateusz Morawiecki am Dienstag im EU-Parlament. Vor ihm saßen Abgeordnete aus 27 Mitgliedsstaaten. Große Teile seiner Rede jedoch richteten sich an das Publikum in der Heimat. Vor allem galt das für die Beschimpfungen der EU-Institutionen. Von Erpressung sprach Morawiecki und von Attacken auf die nationale Souveränität. All das griffen die regierungstreuen staatlichen Medien in Polen gern auf. Wenig war zu hören von den empörten Reaktionen vieler Parlamentarier. Sie werfen der rechtsnationalen PiS-Regierung in Warschau Angriffe auf die Fundamente der EU vor.