Kommentar Neue Kämpfe in der Ukraine - Tod im Donbass

Die meisten Ukrainer sind überzeugt, dass Wladimir Putin hinter dem "russischen Frühling" von 2014 in der Ostukraine steckt.

Ihrer Ansicht nach hat sein Geheimdienst den prorussischen Aufstand in Donezk und Lugansk angezettelt, und inkognito russische Soldaten geschickt, um das Donbass von der Ukraine abzuspalten.

Viele böse Zungen in Kiew unterstellen dem russischen Staatschef auch jetzt, dass er den Kämpfern der prorussischen Rebellenrepublik Donezk befohlen hat, das ukrainische Städtchen Marinka zu attackieren. Und das gerade jetzt, vor dem G7-Gipfel in den bayerischen Alpen, um sicherzustellen, dass er, wenn er schon nicht mehr eingeladen ist, den Kollegen dort zumindest zentrales Kopfzerbrechen bereitet.

Ob Putin wirklich hinter dem Wiederaufflammen der Kämpfe im Donbass steht oder nicht, das Kopfzerbrechen ist auf jeden Fall garantiert. Der seit Monaten fragile Waffenstillstand ist jetzt vielleicht endgültig zerbrochen. Es wird wieder getötet und gestorben im Donbass.

Obama, Merkel und die anderen Führer der freien westlichen Welt können nur noch beten, dass die Kämpfe nicht zu heftig werden, sich nicht auf neue ukrainische Regionen ausbreiten, das Restverhältnis zu Russland nicht ins Bodenlose abstürzt. Und sie mögen lange grübeln, ob der schon einmal gescheiterte und wieder neu aufgelegte Minsker Friedensprozess noch irgendwie zu reparieren ist. Trotz aller Verhandlungen halten die Kriegsparteien das Schlachtfeld offenbar für den besten Ort, um ihre Meinungsverschiedenheiten auszutragen.

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