Kommentar zur Autoindustrie Nicht beirren lassen

Meinung | Frankfurt · In der Autoindustrie knarzt es heftig im Gebälk: ZF Friedrichshafen will 15.000 Stellen abbauen, Renault plant einen Kahlschlag in ähnlicher Größenordnung. Nun werden die Folgen der Krise sichtbar in der deutschen Schlüsselindustrie, kommentiert GA-Korrespondent Mischa Ehrhardt.

 Renault will 15.000 Stellen abbauen.

Renault will 15.000 Stellen abbauen.

Foto: dpa/Christophe Ena

Der Zulieferer ZF Friedrichshafen wird wohl leider nicht der Einzige sein, der sich gezwungen sieht, einen radikalen Sparkurs einzuschlagen. Andere werden folgen, dieses Thema wird und noch eine ganze Weile begleiten.

Deswegen ist es richtig, auch dieser Industrie und ihren Unternehmen zu helfen, wie es der Staat auch in anderen Zweigen der Wirtschaft massiv tut. Mittel und Wege gibt es da viele, da ist nicht einmal viel Kreativität gefragt. Bei allen möglichen Anstrengungen muss es aber darum gehen, im Falle von Stützungsmaßnahmen durch Steuergelder auch gesellschaftliche Ziele daran zu knüpfen. Und die für die Autoindustrie auszumachen, ist wahrlich kein Hexenwerk. Natürlich ist eine Autokaufprämie, wie sie die Branche nach wie vor fordert, nicht der richtige Weg. Das hat also nichts mit nachhaltiger Konjunkturhilfe zu tun.

Auch durch Horrormeldungen wie Jobabbaupläne sollte sich die Bundesregierung nicht beirren lassen. Denn der Abbau, der nun verkündet wird, ist entweder struktureller Art, wie etwa beim Umstellen klassischer auf Elektromotoren, die weniger Arbeitsschritte brauchen. Da ist der Abbau nicht zu verhindern. Oder aber er ist konjunkturell bedingt. Dann wird ein wohlüberlegtes Konjunkturprogramm die Arbeitsplätze am Ende wieder zurückbringen – oder sogar neue schaffen.

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