Kommentar zur Grafenwerth-Umgestaltung Nicht gegen die Bürger

Meinung · Umwelt- und Naturschutz geht nur mit den Bürgern. Die Umgestaltung der Insel Grafenwerth muss das mit der Freizeitnutzung in Einklang bringen, kommentiert GA-Redakteurin Claudia Sülzen.

 Die Rheininsel Grafenwerth.

Die Rheininsel Grafenwerth.

Foto: grafik/Frank Homann

Der Disput um Für und Wider der geplanten Umgestaltungen auf der Insel Grafenwerth ist voll entbrannt. Der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) kritisiert, Landschafts- und Naturschutz würden missachtet. Die Stadt hält entgegen, dass gerade durch die Umgestaltung Natur- und Umweltschutz und Freizeitnutzung sinnvoll in Einklang gebracht werden sollen.

Fauna und Flora zu schützen hat zu Recht einen großen Stellenwert. Der BUND ist Lobbyist der Natur, daran gibt es nichts zu rütteln, und Wachsamkeit ist sein Job. Trotzdem riecht das Vorgehen der Umweltschützer um Kreissprecher Achim Baumgartner eher nach Blockade als konstruktivem Mittun. Der BUND würde die Insel Grafenwerth am liebsten der Natur überlassen, ein Auenwald ohne Menschen. Doch auch er müsste wissen, dass Umwelt- und Naturschutz nicht gegen, sondern nur mit den Menschen zu machen ist.

Das haben offenbar auch die Bad Honnefer Stadtratsmitglieder so gesehen, die das Inselprojekt seit 2017 einhellig voranbrachten. Die Diskussion um den Nationalpark Siebengebirge hat gezeigt: Nichts hat die Bürger damals derart umgetrieben wie die Sorge, dass sie möglicherweise „ihren“ Wald nicht mehr wie gewohnt nutzen können. Man dürfte also gespannt sein auf die Reaktionen, nähme man den Honnefern „ihre“ Insel.

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