Kommentar zu Urban Soul Nichts zu beschönigen

Meinung | Bonn · Im Zusammenhang mit dem Urban-Soul-Projekt kommen weitere Ausgaben in Millionenhöhe auf die Kommune zu. Sie muss die Zugänge zum Hauptbahnhof – anders als die Stadtverwaltung ursprünglich offenbar geglaubt hat – auf eigene Kosten mit neuen Wandverkleidungen ausstatten.

 Bernhard Wimmer (links) und Marcel Schmitt am Zugang zur U-Bahnhaltestelle Thomas-Mann-Straße: Weil eine Ecke des neuen Hotels über den Zugang ragt, lässt sich die ausgebaute Rolltreppe nicht mehr an alter Stelle montieren.

Bernhard Wimmer (links) und Marcel Schmitt am Zugang zur U-Bahnhaltestelle Thomas-Mann-Straße: Weil eine Ecke des neuen Hotels über den Zugang ragt, lässt sich die ausgebaute Rolltreppe nicht mehr an alter Stelle montieren.

Foto: Benjamin Westhoff

Da lässt sich nichts mehr beschönigen: Das Stadtentwicklungsprojekt Urban Soul ist von vorn bis hinten vermurkst. Mit dem Verkauf ihrer Flächen auf dem Nordfeld wollte die Kommune das „Bonner Loch“ nach jahrzehntelangen Diskussionen in ein attraktives Tor zur Innenstadt verwandeln. Heute steht dort seelenlose Kasten-Architektur, und die Bonner Steuerzahler können sich nicht einmal mit dem Verkaufserlös für die Stadt trösten, weil davon nur noch wenig übrig bleibt. Das liegt am Kaufvertrag mit dem Investor: von der Wirtschaftsförderung ausgehandelt, vom Oberbürgermeister Ashok Sridharan unterzeichnet – und voller Risiken zum Nachteil der Kommune, die nun Millionen kosten.