Wieder einmal werden die Schulen von der Landesregierung im Regen stehengelassen. Wieder müssen Schulleitungen, Kinder und Eltern ausbaden, was der Düsseldorfer Beamtenapparat offenbar nicht im Stande ist, zu regeln. Ein einheitliches Verfahren bei den Schnelltests fehlt ebenso wie eine einigermaßen funktionierende Lieferung der nötigen Materialien. In unserer Region hat praktisch jede Schule eine eigene Geschichte dazu. Allein am Standort der drei Schulformen in Sankt Augustin-Niederpleis wurden die Tests jeweils zu unterschiedlichen Zeiten geliefert.
Dabei wurde ihnen in der Rundmail des Schulministeriums vor einer Woche fest versprochen, ihnen würde nach der Anlieferung der Tests eine Vorlaufzeit zur Planung und Vorbereitung der Selbsttestungen eingeräumt.
Im Prinzip ist es ja eine gute Idee, vor Beginn der Osterferien in einem Probelauf zu checken, wie die Testungen durchgeführt werden können, wie bei möglichen positiven Ergebnissen verfahren werden kann. Doch dazu muss es eben auch wirklich entsprechenden Vorlauf und nötige Informationen geben. Erinnern wir uns: Nach dem ersten Lockdown mussten die Schulträger in kürzester Zeit Hygienekonzepte entwickeln und Handdesinfektionsspender anbringen. Hat auch geklappt, ja, aber unter ungeheuren Kraftanstrengungen. Jetzt also die Schnelltests, die rasch organisiert werden sollen. Lässt sich so was nicht in Ruhe und ordentlich durchdacht umsetzen?
Letztlich war es ohnehin eine Schnapsidee, die Schulen so kurz vor den Ferien und im Angesicht einer neuen Corona-Welle zu öffnen. Die eine Woche, die die Schülerinnen und Schüler im Distanzunterricht bleiben, fallen in der Gesamtheit der Situation ja wohl kaum ins Gewicht. Stattdessen müssen die Kinder stoisch ertragen, dass auf ihrem Rücken wieder mal ein Experiment mit ungewissem Ausgang durchgeführt wird.