Kommentar zum Indien-Besuch von Annalena Baerbock Nord und Süd

Meinung · Annalena Baerbock ist zu Besuch in Indien. Wenn die deutsche Außenministerin jetzt für zwei Tage in Neu-Delhi Gespräche über das deutsch-indische Verhältnis führt, trifft sie auf selbstbewusste Gesprächspartner, kommentiert unser Autor.

Annalena Baerbock (Bündnis 90/ Die Grünen), Bundesaußenministerin, besucht eine Suppenküche in Chadni Chowk, der Altstadt von Neu Delhi.

Annalena Baerbock (Bündnis 90/ Die Grünen), Bundesaußenministerin, besucht eine Suppenküche in Chadni Chowk, der Altstadt von Neu Delhi.

Foto: dpa/Carsten Koall

Annalena Baerbock ist in diesen Tagen auf brisanter Visite – zu Besuch in Indien, einem sehr komplexen Partner. Seit 1. Dezember hat das Land, das gerade dabei ist, China als bevölkerungsreichstes Land der Erde zu überholen, für eine begrenzte Zeit noch mehr Gewicht. Es hat im üblichen rotierenden Verfahren den Vorsitz der G20 übernommen. Die G20 stehen für etwa zwei Drittel der Weltbevölkerung. Premierminister Narendra Modi will die Gruppe der 19 wichtigsten Industrie- und Schwellenstaaten plus die EU zum Motor für neue Ideen machen – und mehr noch: für eine neue globale Ordnung. Der reiche Norden dieser Erde soll nicht mehr so stark wie bisher über den armen Süden bestimmen können. Diese Position hat auch Bundeskanzler Olaf Scholz mit seinem G7-Vorsitz eingenommen. Indien sieht sich in der Rolle des G20-Vorsitzes als Brückenbauer zwischen Arm und Reich.