Kommentar zur Impfstoff-Debatte Ohne Tabus

Meinung · Die EU-Arzneimittelbehörde hat den Impfstoff von Astrazeneca für sicher erklärt und empfiehlt die Fortsetzung der Impfungen. Ein wichtiger Schritt zur Verschnellerung der Impfkamagnen, meint unser Autor.

 In einem Impfzentrum wird eine Spritze mit dem Corona-Impfstoff von Astrazeneca aufgezogen.

In einem Impfzentrum wird eine Spritze mit dem Corona-Impfstoff von Astrazeneca aufgezogen.

Foto: dpa/Matthias Bein

Jetzt haben wir es also amtlich: Mit dem Impfstoff von Astrazeneca kann weiter geimpft werden. Das Vakzin ist laut EU-Arzneimittelbehörde sicher und wirksam, die Medikamentenaufsicht sieht deutlich mehr Vorteile als Nachteile. Keine Frage: Man kann aus dem Impfen mit Astrazeneca aussteigen. Das Problem: Man bräuchte Ersatz, schnell und in großer Menge. Der Imageschaden ist nach dem vorübergehenden Stopp der Impfungen mit diesem Vakzin groß, das Vertrauen in Teilen der Bevölkerung schwindet. Dabei kann darüber gestritten werden, ob ein bewusster Verzicht auf den Astrazeneca-Wirkstoff nicht höhere Risiken birgt und deutlich mehr Corona-Tote verursacht, als würde das Vakzin verimpft – Risikopatienten mit Blutgerinnungsstörungen ausgenommen.