Kommentar zur Evakuierung aus Kabul Operation Hasenfuß

Meinung | Berlin/Kabul · Die Bundesregierung plant angesichts des Rückzugs der USA ein Ende der Evakuierungsflüge aus Kabul. Diese Evakuierung und ihr vorzeitiges Ende sind eine Schande für die Bundesregierung und die sie tragenden Parteien, kommentiert Holger Möhle.

    Afghanistan, Taschkent: Schutzbedürftige Menschen gehen kurz nach dem Flug aus Kabul zu einem Bus.

 Afghanistan, Taschkent: Schutzbedürftige Menschen gehen kurz nach dem Flug aus Kabul zu einem Bus.

Foto: dpa/Marc Tessensohn

Raus, nur noch raus. Diese Evakuierung und ihr vorzeitiges Ende sind eine Schande für die Bundesregierung und die sie tragenden Parteien. Sie ist eine Schande für den Westen und sie stellt die Frage nach der Durchsetzungskraft der Nato, dem angeblichen mächtigsten Militärbündnis der Welt, das in diesem Fall ziemlich ohnmächtig ist. Fünf Tage vor Ablauf des Ultimatums 31. August zur Evakuierung vom Flughafen Kabul, das das Steinzeitregime der Taliban der Weltmacht USA gesetzt hat – und die es akzeptiert hat – hat die Bundeswehr ihren Teil der Luftbrücke geschlossen. Danach verlassen nur noch deutsche Fallschirmjäger und Elitesoldaten des Kommandos Spezialkräfte das Land am Hindukusch beziehungsweise den eingekesselten Flughafen von Kabul.