Kommentar Pilotentreik bei der Lufthansa - Geerdet

Man kann darauf wetten: Wird irgendwo in Deutschland so gestreikt, dass man es merkt, kommt - nicht nur in der Sauregurkenzeit - ein Politiker daher und fordert Änderungen am Streikrecht. Das ist in diesen Tagen auch beim Pilotenstreik so.

Doch anders als bei früheren Anlässen fällt diese Anregung nicht auf fruchtbaren Boden. Und das ist gut so. Wenn man so will: Die Kraniche blieben am Boden, und die politische Debatte hat auch nicht abgehoben.

Mehr noch: Die Verbraucher, die verhinderten Fluggäste der Lufthansa und ihrer Tochter, haben nach allem, was man weiß, umsichtig reagiert - auch weil sie frühzeitig vorgewarnt worden waren. Den Schaden hat also in erster Linie das Unternehmen - und das war, ob es einem passt oder nicht, das Ziel der Unternehmung.

Im konkreten Fall hilft auch das Argument nicht, dass eine kleine Spartengewerkschaft ein ganzes Unternehmen lahmlegen kann. Denn die Arbeitgeber hatten sich bei ihren rustikalen Sparvorschlägen ganz bewusst die kleine Pilotengruppe ausgesucht - nach dem Motto: Zwingen wir die in die Knie, haben wir bei den anderen Mitarbeitern leichteres Spiel.

Auf einem ganz anderen Blatt steht der Grundsatz der Tarifeinheit, der unstrittig war, jetzt aber gesetzlich geregelt werden muss, weil es die Rechtsprechung so will. Ein Betrieb, ein Tarif - das ist ein sinnvoller Grundsatz, wenn es um eine Beschäftigtengruppe geht. Doch damit ist natürlich nicht gemeint, dass Piloten und Bodenpersonal ihre Gehälter angleichen.

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