Kommentar zum Impfen Pleite mit Ansage

Meinung | Düsseldorf · Impfzentren haben keine Termine, Praxen sagen Termine ab: Nun rächt sich, dass Gesundheitsminister Spahn mit dem vorzeitigen Ende der Priorisierung falsche Erwartungen geweckt hat. Worte produzieren keinen Impfstoff, meint unsere Autorin.

 Die Vakzine bleiben knapp, Termine für Erst­impfungen wird es in den Impfzentren von NRW wochenlang nicht geben.

Die Vakzine bleiben knapp, Termine für Erst­impfungen wird es in den Impfzentren von NRW wochenlang nicht geben.

Foto: dpa/Felix Kästle

Bund und Länder hatten es gut gemeint: Nach dem Frühjahr des Missvergnügens wollten sie Bürgern endlich mal etwas Gutes bieten und verkündeten das Ende der Impfpriorisierung zum 7. Juni. Doch Worte produzieren keinen Impfstoff – und so kommt es nun, wie es kommen musste: Die Vakzine bleiben knapp, Termine für Erstimpfungen wird es in den Impfzentren von NRW wochenlang nicht geben, in den Arztpraxen beginnt das Hauen und Stechen. Der Ärger ist größer als zuvor. Und da­rüber darf sich Gesundheitsminister Jens Spahn nicht wundern: Das passiert, wenn man mit Blick auf die schnelle Schlagzeile falsche Erwartungen weckt. Gewiss: Die Minister können nichts für die neuen Lieferprobleme der Hersteller. Doch schon die Gesamtprognosen waren so, dass man realistischerweise nicht vom großen Impfregen Anfang Juni ausgehen konnte.