Kommentar zu den Regionalwahlen in Frankreich Politik ohne Volk

Meinung | Paris · Die Beteiligung bei den Regionalwahlen in Frankreich ist alarmierend niedrig. Viele Politiker schieben den schwarzen Peter den Wählern zu. Franzosen denken aber durchaus sehr politisch, kommentiert Knut Krohn.

 Emmanuel Macron, Präsident von Frankreich.

Emmanuel Macron, Präsident von Frankreich.

Foto: dpa/Ludovic Marin

Die große Verliererin der Regionalwahlen in Frankreich ist die Demokratie. Zweidrittel der Franzosen sind am Tag der Abstimmung zu Hause geblieben. Die Politiker müssten die Frage nach der eigenen Legitimation als Volksvertreter stellen. Doch weit gefehlt. In den Parteizentralen werden wie immer Erfolge gefeiert, Wunden geleckt und bereits Bündnisse für die zweite Runde geschmiedet. Es erhärtet sich für die Franzosen der Eindruck, dass sich der Politikapparat von den Menschen abgekoppelt hat.