Kommentar zum Stichwahl-Sieg von Raphael Warnock in Georgia Politisches Geschenk

Meinung · Mit dem Sieg der US-Demokraten bei einer Stichwahl um den letzten offenen Senatssitz hat Ex-Präsident Donald Trump erneut eine Niederlage erlitten. Trump und der Trumpismus erweist sich für die Demokraten einmal mehr als politisches Geschenk, das nicht aufhört zu geben, kommentiert unser Autor.

 Raphael Warnock, demokratischer Senator, spricht auf einer Wahlparty.

Raphael Warnock, demokratischer Senator, spricht auf einer Wahlparty.

Foto: dpa/John Bazemore

Die historische Wahl Raphael Warnocks zum ersten schwarzen Senator des Südstaates Georgia ist ein weiterer Nagel im Sarg des Trumpismus. Obwohl Warnock ein politisches Ausnahmetalent ist, ging er zweimal als Außenseiter ins Rennen. Das erste Mal setzte er sich 2020 gegen Kelly Loeffler durch, die in dem tendenziell republikanischen Staat bestens positioniert war, den vakant gewordenen Sitz eines anderen Republikaners zu besetzen. Sie verlor wegen Donald Trump, der seine Partei in Georgia nach der Niederlage gegen Joe Biden unterminiert hatte. Diesmal half der Ex-Präsident Warnock, indem er mit Herschel Walker einen Kandidaten förderte, der weder intellektuell noch charakterlich dem Amt gewachsen schien. Trump stellte das Kalkül auf, dass es ausreiche, einen schwarzen Footballstar mit hohem Bekanntheitsgrad ins Rennen zu schicken.