Kommentar zur Konjunkturprognose der Bundesregierung Politisches Kalkül

Meinung | Berlin · Die Bundesregierung rechnet erst im nächsten Jahr wieder mit einem kräftigen Aufschwung der Wirtschaft in Deutschland. Die nächste Regierung täte gut daran, sich nicht naiv auf einen kräftigen Aufschwung zu verlassen, kommentiert Birgit Marschall.

 Peter Altmaier (CDU) stellt auf einer Pressekonferenz die Konjunktur-Herbstprognose der Bundesregierung vor.

Peter Altmaier (CDU) stellt auf einer Pressekonferenz die Konjunktur-Herbstprognose der Bundesregierung vor.

Foto: dpa/Kay Nietfeld

Jetzt ist es amtlich: Auch die Bundesregierung verschiebt den kräftigen Nach-Corona-Aufschwung ins nächste Jahr. Und sie bleibt mit ihrer Prognose von 4,1 Prozent für 2022 erheblich unter den Erwartungen der Wirtschaftsforschungsinstitute, die vor zwei Wochen noch fast fünf Prozent für möglich gehalten hatten. In einer Regierungsprognose spielt immer auch politisches Kalkül eine Rolle. Das geht so: Je niedriger die Prognose, desto schlechter die darauf aufbauende Steuerschätzung, desto mehr müsste die künftige Regierung auf Haushaltsdisziplin achtgeben.