Kommentar zur geplanten Portoerhöhung Berechtigte Interessen

Meinung | Bonn · Die Post hat berechtigte Gründe, das Porto früher als geplant erhöhen zu wollen. Die Höhe von Inflation und Energiepreisen waren beim letzten Genehmigungsverfahren nicht absehbar. Es ist allerdings fraglich, ob die Kosten eines vom Unternehmen ausgehandelten Tarifabschlusses eine Rolle spielen dürfen.

Bald könnte es nicht mehr ausreichen,eine 85-Cent-Marke auf einen Standardbrief zu kleben.

Bald könnte es nicht mehr ausreichen,eine 85-Cent-Marke auf einen Standardbrief zu kleben.

Foto: dpa/Marijan Murat

Die Höhe des Portos hat für einen Privathaushalt keine große wirtschaftliche Bedeutung. Gerade einmal 2,37 Euro gibt ein deutscher Durchschnittshaushalt im Monat für Briefe und Postkarten aus. Und trotzdem ist eine Portoerhöhung jedes Mal zu Recht ein intensiv debattierter und kritisierter Plan, der von einer Behörde gestaltet und genehmigt werden muss. Denn natürlich ist es diskussionswürdig, wie viel die Post in dem Teil der Geschäftstätigkeit, in dem sie eine gesellschaftlich erwünschte Rolle übernimmt, verdienen darf: Der Universaldienst stellt eine flächendeckende Auslieferung von Briefen auch in dünn besiedelten Gegenden zum einheitlichen Preis sicher.