Kommentar Präsidentschaftskandidat Mitt Romney - Ungeeignet

Seit Lincolns Zeiten ist es Naturgesetz: Wer ins Weiße Haus will, muss mit Leib und Seele Präsident aller Amerikaner werden wollen. Die Nöte der Zukurzgekommenen müssen dem Kandidaten ebenso wichtig sein wie die Belange derer, die es geschafft haben.

Bei Mitt Romney hatte man schon seit Monaten das Gefühl, der Mann nimmt sein Land allein durch die Brille eines Multimillionärs wahr, der bereits mit goldenen Löffeln im Mund auf die Welt kam. Das jetzt bekannt gewordene Video ist der eindrucksvolle Beweis dafür, dass Romney sein Land nicht verstanden hat.

Mit seiner Attacke gegen den im Vergleich zu Europa nur Magerquark bietenden Sozialstaat bescheinigt der Herausforderer von Barack Obama der amerikanischen Öffentlichkeit, für das höchste Amt im Staate komplett ungeeignet zu sein. Er stellt nicht nur die fahrlässig in den Senkel, deren Ellenbogen nicht mehr spitz genug sind, um im knallharten amerikanischen Alltag zu überleben.

Auch die sich abrackernde Mittelschicht, die Alten, die Studenten, Schüler, Kranken und Kriegsveteranen müssen sich als Schmarotzer empfinden, die dem Staat auf der Tasche liegen. Selten war eine Wählerbeschimpfung so jämmerlich.

Draußen im Land lassen sich viele von tief wurzelnden Weltanschauungen leiten, die der Freiheit und Selbstverantwortung des einzelnen große Bedeutung beimessen. Aber auch diese Menschen müssen nun starke Zweifel beschleichen, ob das Weiße Haus bei einem Mann in guten Händen wäre, der gar nicht Präsident aller Amerikaner werden will.

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