Kommentar zu Problemen beim Schwimmen Es gibt einen Verlust der Badekultur

Meinung | Bonn · Warum können so wenige Menschen in Deutschland gut schwimmen? Liegt es daran, dass es weniger Möglichkeiten gibt, ein Schwimmbad zu besuchen? Nicht nur, denn das Schwimmenlernen und die Sportlichkeit im Allgemeinen haben an Stellenwert verloren.

 Wegen des Mangels an Rettungsschwimmern begrenzt die Stadt diese Saison in den Freibädern, wie hier im Hardtbergbad, die Öffnungszeiten.

Wegen des Mangels an Rettungsschwimmern begrenzt die Stadt diese Saison in den Freibädern, wie hier im Hardtbergbad, die Öffnungszeiten.

Foto: Benjamin Westhoff

Was war ich vor rund 25 Jahren stolz, als mir meine Oma das Seepferdchen-Abzeichen auf die Badehose nähte. Dabei war es, gemessen an der Einzigartigkeit, nichts Besonderes. In der Grundschule hatte fast jeder den orangefarbenen Aufnäher. Verfolgt man die öffentliche Debatte, scheint das nicht mehr so zu sein. Laut der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) halten sich rund 40 Prozent der Deutschen für durchschnittliche Schwimmer, als schlechte bezeichnen sich neun Prozent, und drei Prozent outen sich als Nichtschwimmer. Nur 33 Prozent gaben an, gut schwimmen zu können, und gerade einmal 14 Prozent schätzen ihre Schwimmfähigkeiten als sehr gut ein.