Kommentar Qualitätstests in den NRW-Schulen: Mehr Offenheit

Auch Schulen müssen sich regelmäßig einer Qualitätskontrolle stellen. Deshalb ist die Teilnahme an den Tests der Schulaufsicht in Nordrhein-Westfalen Pflicht.

Dass Ergebnisse aber meist nur schulintern besprochen und in der Regel nicht veröffentlicht werden, ist ein Manko. Es geht nicht um "Schul-Rankings", schließlich sind die Ausgangslagen von Schulen oft sehr unterschiedlich. Aber Eltern wollen schon wissen, welche Qualität die jeweilige Schule hat.

Dass die Kontrollen bei Lehrkräften unbeliebt sind, ist nachvollziehbar. Wer lässt sich nach jahrelanger Praxis schon gern von der vorgesetzten Bezirksregierung unter die Lupe nehmen? Verständlich wird der Ärger, wenn Prüfer schon nach wenigen Minuten den Beobachtungsbogen angekreuzt haben. Wenn die Qualitätsanalyse mehr sein soll als eine lästige Pflichtübung für die Schulen, gehören Kontrolle und Hilfe zusammen. Schulen, die aus Sicht der Prüfer schlechte Ergebnisse abliefern, dürfen derzeit aber kaum mit direkter Unterstützung rechnen.

NRW wäre gut beraten, die Qualitätsanalyse durch unabhängige Prüfer durchführen zu lassen. Die personelle und aufsichtsrechtliche Verknüpfung in der Bezirksregierung nährt bei vielen Lehrern den Argwohn, dass die Qualitätsanalyse nicht zuletzt auch als politisches Instrument zur Durchsetzung einer gewünschten Ideologie missbraucht wird. Eines aber steht grundsätzlich fest: Qualität im Unterricht kann es nur geben, wenn der auch stattfindet. Der hohe Unterrichtsausfall in NRW ist sicher kein Qualitätsmerkmal an Schulen.

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