Kommentar zur nahenden 1,5-Grad-Grenze Rasender Klimawandel

Meinung · Die Jahres-Durchschnittstemperatur der Welt könnte schon bis 2026 erstmals mehr als 1,5 Grad über dem vorindustriellen Niveau liegen. Verglichen mit den Tempi klimatischer Klimaänderungen in der Vergangenheit rast der menschengemachte Klimawandel, kommentiert Wolfgang Wiedlich.

  Die Sonne geht hinter Windrädern in der Region Hannover auf.

Die Sonne geht hinter Windrädern in der Region Hannover auf.

Foto: dpa/Julian Stratenschulte

Während Russlands Krieg in der Ukraine die Welt in Atem hält und nebenbei – ein Panzer verbraucht mehrere Hundert Liter Diesel pro 100 Kilometer – auch eine klimaschädliche Großtat ist, gerät die größte Herausforderung der Menschheit medial arg ins Hintertreffen. Dabei läuft die menschengemachte Erderwärmung ungebremst weiter. In diesem Jahr wird die Welt wahrscheinlich wieder eine Rekord-CO2-Emission melden und es als Fortschritt werten, dass der CO2-Zuwachs in der Atmosphäre kleiner ausfällt als im Jahr zuvor. Tatsächlich ist der wirtschaftende Mensch weiter denn je von einer CO2-Neutralität entfernt. Selbst mögliche Sanktionen gegen den Kriegstreiber im Öl-Gas-Kohle-Komplex versprechen eine Verstärkung der Klimakrise, wenn weniger russisches Gas übergangsweise mit mehr heimischer Braunkohle kompensiert werden muss.