Kommentar Rassismus in Deutschland - Hitlers Schatten

Genf · Die Gewaltherrschaft der Nationalsozialisten lastet noch immer schwer auf Deutschland. Die Bürde ist auch bei den Vereinten Nationen präsent: In der Weltorganisation, die im Herbst 1945 auch als Antwort auf das Dritte Reich gegründet wurde, gelten die Verbrechen Hitlers und seiner Schergen bis heute als der Maßstab für das absolut Böse.

Und natürlich erinnern UN-Offizielle die Deutschen immer wieder an die braune Barbarei. So auch jetzt, als sich die Bundesrepublik dem Antirassismus-Ausschuss der UN stellen musste. Der Ausschuss verweist in seinem Prüfbericht auf die "besondere Geschichte" Deutschlands.

Schon dieser kleine Hinweis genügt und jedem Leser ist klar, was gemeint ist: Deutschland ist das Land, dessen Führer einst den Holocaust und andere Gräuel angeordnet hatten. Diese Perspektive auf unser Land gilt noch siebzig Jahre nach Hitlers Ende - und sie wird natürlich noch auf Jahrzehnte gelten. Wenn nicht sogar noch viel länger.

Andererseits gilt: Kein anderes Land der Vereinten Nationen erwähnt sein dunkelstes Kapitel so oft und so intensiv wie Deutschland. Fast immer, wenn deutsche Diplomaten oder Politiker vor den Vereinten Nationen über Menschenrechte reden, erinnern sie an die Nazi-Gräuel. Zudem: In nur wenigen anderen Ländern der Weltorganisation werden die Menschenrechte heute genauso geachtet und genauso verteidigt wie in der Bundesrepublik. Damit gehört Deutschland zu den wenigen Staaten, die internationale Maßstäbe setzen. Und zwar positive.

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