Kommentar Rente und Altersarmut: Richtiger Ansatz

BERLIN · Kombi-Rente, Zuschuss-Rente, Pflicht zur Rente - die Bundesarbeitsministerin kommt mit einem ganzen Strauß von Plänen, um Armut im Alter zu verhindern. Noch ist es kein gravierendes Problem, aber die veränderten Berufsbiografien, die Zunahme von Teilzeitbeschäftigung und Niedriglohnjobs erfordern von der Politik eine baldige Lösung.

Denn die Vorsorge fürs Alter ist eine langfristige Angelegenheit. Die Bürger müssen wissen, was sie erwartet, um angemessen planen zu können - der Zeithorizont bemisst sich nicht in Jahren, sondern Jahrzehnten. Was kann, was muss jeder einzelne leisten, was kommt von den Arbeitgebern, welche Unterstützung bietet der Staat?

Es ist richtig, die Zuverdienstgrenze von 400 Euro bei Frührentnern aufzuheben. Die bisherige Regelung ist bürokratisch und erschwert den gleitenden Übergang aus dem Erwerbsleben in den Ruhestand. Die Befürchtung, dass ältere Arbeitnehmer dadurch vorschnell aufs Abstellgleis geraten, ist unbegründet. Ohnehin betrifft die Regelung nur die Jahre bis zum vollen Renteneintrittsalter, heute 65 Jahre und einen Monat, später 67 Jahre. Danach kann theoretisch schon heute unbegrenzt hinzuverdient werden, die Rente wird dann nicht mehr gekürzt.

Mehr Diskussionsbedarf gibt es bei der Zuschuss-Rente und der Rentenpflicht für Selbstständige. Arbeitsministerin Ursula von der Leyen hatte gehofft, ihre Pläne in der Koalition abschließen zu können. Aber auch eine willensstarke Ministerin kann nicht mit dem Kopf durch die Wand.

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