Flüchtlingsbetreuung durch Beamte Respekt

Düsseldorf · An erster Stelle steht die Hilfsbereitschaft, nicht das zusätzliche Honorar. Hunderte pensionierte Beamte in NRW bringen ihre Berufserfahrung ein, um Flüchtlinge zu registrieren, Kinder zu unterrichten und den Start in Deutschland zu erleichtern.

Das verdient Respekt und Anerkennung. Da das Gehalt oberhalb der geringen Hinzuverdienstgrenze mit der Pension verrechnet wird, wird der freiwillige Job im Ruhestand fast zum Ehrenamt.

Das Land ist auf die Hilfe seiner pensionierten Staatsdiener angewiesen, weil angesichts unsicherer Prognosen großzügige Personalaufstockungen unbezahlbar und unverantwortbar wären. Wer als Beamter oder Angestellter im Öffentlichen Dienst freiwillig länger arbeiten will, dem sollte der Staat den roten Teppich ausrollen. In diesen Tagen wird jede Hand gebraucht.

Wer sich zu jung fühlt für den Ruhestand, der findet im Öffentlichen Dienst momentan genügend sinnvolle Aufgaben. Die Überlegung, als zusätzlichen Anreiz und zur Anerkennung die Hinzuverdienstgrenzen für Pensionäre befristet anzuheben, steht dem Gemeinwohlgedanken nicht entgegen.

Nach der Wiedervereinigung haben deutsche Pensionäre schon einmal wertvolle Aufbauarbeit in der Verwaltung der neuen Länder geleistet. Angesichts der hohen Flüchtlingszahlen beweisen viele ehemalige Beamte nun erneut, dass der Begriff des Staatsdieners keine leere Floskel ist.

Die große Zahl der pensionierten Helfer ist auch ein ermutigendes Signal gegen die Kälte von rechts.

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