Kommentar zur Ausbreitung des Coronavirus Richtig entscheiden
Meinung | Rhein-Sieg-Kreis · Die Kommunen im Rhein-Sieg-Kreis sind auf die mögliche Ausbreitung des Coronavirus vorbereitet. Dass nicht mehr Großveranstaltungen abgesagt werden, verwundert GA-Redakteur Dylan Cem Akalin. Ein Kommentar.
Die Kommunen tun alles, um auf einen Ausbruch von Corona-Infektionen vorbereitet zu sein. Das ist das, was nach außen hin signalisiert wird. Während im Siegburger Kreishaus die Koordinierungsarbeiten auf Hochtouren laufen und bereits ein Krisenstab einberufen ist, geben sich Kommunen wie Rheinbach gelassen. Dort musste der „Stab für außergewöhnliche Ereignisse“ noch nicht zusammenkommen. Es gebe noch keine Notwendigkeit, heißt es. Hoffentlich bleibt es dabei. Virologen wie Alexander Kekulé aus Halle oder Hendrik Streeck aus Bonn sind nicht dafür bekannt, Hysterie zu verbreiten. Aber sie sagen auch, dass die eigentliche Ausbreitung des Coronavirus in Deutschland noch bevorsteht. In der Bonner Uniklinik sei man darauf gut vorbereitet, sagte Streeck dem GA. Aber die Virologen wissen auch, dass die Behörden sich jetzt logistisch vorbereiten müssen. Hoffen wir, dass sie es sind. Am Wochenende musste beispielsweise das Bonner Gesundheitsamt zugeben, nicht mehr so viele Teststäbchen für den Nachweis des Coronavirus zu haben. An solchen „Kleinigkeiten“ dürfen die Logistik und der Umgang mit dem gefährlichen Coronavirus am Ende nicht scheitern.
Kekulé fordert sogar eine Art Corona-Ferien. Zwei Wochen sollen Schulen und Kindergärten schließen, um die Ausbreitung des Virus einzudämmen. Vielleicht eine sehr drastische Maßnahme. Es würde schon ausreichen, wenn Großveranstaltungen abgesagt würden. Der Landrat hat da für sich und die Kreisverwaltung eine Entscheidung getroffen. Beim jetzigen Stand der Dinge ist es die richtige Entscheidung. Denn das Virus verbreitet sich dort, wo viele Menschen auf engem Raum zusammenkommen. Merkwürdig, dass nicht noch mehr seinem Beispiel gefolgt sind.