Kommentar zur Abberufung des ukrainischen Botschafters in Deutschland, Andrij Melnyk Richtiger Schritt Selenskyjs

Meinung · Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat einen Schlussstrich gezogen: Er berief am Samstag den ukrainischen Botschafter in Deutschland, Andrij Melnyk, ab. Der Diplomat war zuletzt in die Kritik geraten wegen seiner Verteidigung des ukrainischen Nationalisten und Antisemiten Stepan Bandera.

 Nicht länger ukrainischer Botschafter in Deutschland: Andrij Melnyk.

Nicht länger ukrainischer Botschafter in Deutschland: Andrij Melnyk.

Foto: dpa/Kay Nietfeld

Der Schritt des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, seinen Botschafter in Deutschland, Andrij Melnyk abzuberufen, ist folgerichtig. Denn Melnyk hatte in den vergangenen Wochen der Sache seines Landes keinen guten Dienst mehr erwiesen. Die Beleidigung von Bundeskanzler Olaf Scholz als „beleidigte Leberwurst“ war schon keine gute Idee. Das Beschimpfen der Deutschen, die bereits mehr als 500 000 Ukrainer aufgenommen haben, eine noch schlechtere. Damit stieß er sehr viele Menschen völlig unnötig vor den Kopf. In einem Land, das im internationalen Vergleich sehr viel Geld für die Ukraine bereit stellt. Und das bereits vor der russischen Invasion. Der Versuch, diese Äußerungen später wieder einzufangen, missglückte.