Kommentar Rio-Gipfel - Vage Erklärungen

Die Botschaft von Rio heißt verkürzt: Die Heilung unserer wundgeschlagenen Ökosysteme, unserer Lebensgrundlagen, beschränkt sich weiter auf vage und zudem unverbindliche Absichtserklärungen. Also fällt sie - wieder einmal - aus.

Das ist keine Überraschung in einer Welt, wo Quartalsbilanzen den Taktstock schwingen, und immer gerade irgendwo gewählt wird. Da passt konsequent umgesetzte "Green Economy" kaum zum Kalkül jener, die gewählt werden wollen.

Vor allem verträgt die Grüne Ökonomie, die notwendigerweise mit Energiesparen und Effizienzrevolution verknüpft ist, sich nicht mit ergebnislosen UN-Klimagipfeln.

Wenn es denn eine Lehre aus den letzten 20 Jahren gibt: Jeder Fortschritt beim sparsameren Umgang mit Ressourcen und Energie wurde von mehr Verbrauch gleich wieder zunichte gemacht. Deshalb macht grünes Wirtschaften nur Sinn, wenn es eine verbindliche Obergrenze der globalen Gesamtbelastung für die Ökosysteme gibt.

Die Gegenwart beweist das: Trotz tendenziell gemessener Entkoppelung von Energieverbrauch und Wirtschaftswachstum eilt die Erdatmosphäre, eine Art Gasmüll-Deponie, von Jahr zu Jahr zu einem neuen Rekordwert bei der Kohlendioxid-"Ablagerung".

Finanzkrise, Euro-Rettung, Schuldenlawine, Schadstoff-Alarm zu Land, im Meer und in der Lufthülle: Die Botschaften reichen immer noch nicht für eine Abkehr von alten Gewissheiten.

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