Kommentar zur Rolle des Staates bei den Stromnetzen Risiko für Steuerzahler

Meinung · Wenn der deutsche Staat immer mehr Anteile am deutschen Stromnetz übernimmt, muss sichergestellt werden, dass es dort nicht zu ineffizientem Behördenhandeln kommt. In der Vergangenheit hat sich der Staat nicht immer als guter Unternehmer erwiesen.

 Das Tennet-Umspannwerk im schleswig-holsteinischen Klixbüll: Der niederländische Netzbetreiber Tennet will über den Verkauf seines deutschen Stromnetzes an den Staat verhandeln.

Das Tennet-Umspannwerk im schleswig-holsteinischen Klixbüll: Der niederländische Netzbetreiber Tennet will über den Verkauf seines deutschen Stromnetzes an den Staat verhandeln.

Foto: dpa/Christian Charisius

Still und leise bahnt sich die Rückverstaatlichung von großen Teilen des deutschen Stromnetzes an. Das wäre die Abkehr von langjährigen Prinzipien, nach denen privatwirtschaftliche Angebote zu besseren Ergebnissen führen. Die Bundesregierung will die Deutschland-Sparte des niederländischen Stromnetz-Betreibers Tennet kaufen. Tennet ist einer der vier Übertragungsnetzbetreiber und betreibt das flächenmäßig größte Netz von der Nordsee bis zur österreichischen Grenze. Außerdem verhandelt die Staatsbank KfW über den Erwerb einer Minderheitsbeteiligung an der EnBW-Stromnetz-Tochter TransnetBW. Die KfW besitzt bereits einen 20-prozentigen Anteil am Wettbewerber 50Hertz.