Rot-Schwarz in Berlin: Reicher und sexy

Da haben sich zwei gefunden: Klaus Wowereit und Frank Henkel. Berlin, wir kommen!

Da haben sich zwei gefunden: Klaus Wowereit und Frank Henkel. Berlin, wir kommen! SPD und CDU wollen also in den kommenden fünf Jahren richten, worauf sich SPD und Grüne in diversen Sondierungs- und einer konkreten Verhandlungsrunde für eine rot-grüne Koalition im Land Berlin nicht einigen konnten.

Wowereit wird, wenn er ehrlich ist, froh sein, dass es angesichts der Gesamtlage so gekommen ist. Der Streit über 3,2 Kilometer Stadtautobahn, gegen die zerstrittene Berliner Grüne auch auf dem Mond demonstriert hätten, haben CDU-Landeschef Henkel sehr zur Freude seiner Bundesvorsitzenden Angela Merkel zurück ins Spiel gebracht.

Folgerungen für den Bund nicht ausgeschlossen. Wowereit, ganz Machtpolitiker, hat kühl gerechnet: Wenn Rot-Rot nicht geht und nervige Landes-Grüne nicht wollen, dann sichert er sich eben mit Rot-Schwarz eine satte Mehrheit im Abgeordnetenhaus. Ein Spruch dazu muss sein: Reicher werden, sexy bleiben, erweiterte der Regierende Bürgermeister eines seiner Bonmots.

Für neuen Reichtum sollen Touristen künftig eine City-Tax bei Übernachtungen in dem mit 63 Milliarden Euro hoffnungslos verschuldeten Bundesland abliefern. Schon 2016 will Berlin ohne neue Schulden auskommen.

Die Stadtautobahn, keine Frage, wird weiter gebaut. SPD und CDU werden den Koalitionsvertrag absegnen: die SPD mit knirschenden Zähnen, die CDU mit Freude. Wowereit regiert, Henkel kümmert sich um die innere Sicherheit. Und fertig ist die vierte große Koalition im Land Berlin.

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