Kommentar Rücktritt von Höfl-Riesch - Der richtige Zeitpunkt

Maria Höfl-Riesch reiht sich als eine der größten deutschen Sportlerinnen der Geschichte ein. Dazu zählt auch, dass sie - egal ob aus dem Bauch oder purer Vernunft - genau den richtigen Zeitpunkt für ihr Karriereende gefunden hat. Im Zenit tritt die dreimalige Olympiasiegerin ab. Auch das zeigt Größe.

Wie beispielsweise Steffi Graf, so hat sich die 29-Jährige entschieden, nicht ewig immer neuen Träumen nachzujagen. Obwohl es die für sie noch gegeben hätte. Zwei alpine Skiläuferinnen waren bei Olympischen Spielen noch erfolgreicher: Janica Kostelic und Vreni Schneider. Kostelics vier Goldmedaillen hätte Höfl-Riesch schon in Sotschi mit etwas Glück erreichen oder sogar übertreffen können - in vier Jahren in Pyeongchang wäre die Chance noch einmal da.

Der schwere Sturz beim Weltcup-Finale hat die erfolgreichste deutsche Alpine vor Katja Seizinger und Rosi Mittermaier in ihrem innerlich bereits gefassten Beschluss nur noch bestärkt. Zu sehr hängen Gesundheit und damit auch Erfolgsaussichten im brutalen alpinen Rennsport am seidenen Faden - erst Recht im fortgeschrittenen Athletenalter.

[kein Linktext vorhanden]Steffi Graf war bei ihrem letzten großen Auftritt auch 29 Jahre alt. Damals gewann sie noch einmal die French Open gegen Jungstar Martina Hingis. Und erklärte, nie wieder in Roland Garros zu spielen, weil es keinen schöneren Abschied gebe

So darf auch Maria Höfl-Riesch empfinden, der nach ihrem jüngsten Olympiasieg ein Abschied auf dem Höhepunkt vergönnt ist. Die Lücke, die sie im Skisport hinterlässt, ist vorerst kaum zu schließen. Auch das ist eine Parallele zu Steffi Graf und dem Tennis.

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