Kommentar zur Zeugenaussage von Erzbischof Stefan Heße Schutz der Täter

Meinung | Bonn · Dass ein Erzbischof vor einem deutschen Gericht aussagt, ist ein Novum. Aber es ist längst überfällig. Der Schutz der Täter in der katholischen Kirche stand zu lange im Vordergrund, meint unser Autor.

  Demonstranten stehen anlässlich des Missbrauchsprozesses vor dem Kölner Landgericht hinter einem Banner mit der Aufschrift „Missbrauch aufklären“.

 Demonstranten stehen anlässlich des Missbrauchsprozesses vor dem Kölner Landgericht hinter einem Banner mit der Aufschrift „Missbrauch aufklären“.

Foto: dpa/Oliver Berg

Mit Superlativen sollte man grundsätzlich vorsichtig sein, doch was sich an diesem Dienstagnachmittag im Kölner Landgericht abgespielt hat, das ist durchaus als historisch zu bezeichnen. Ein Erzbischof, der wie der Hamburger Oberhirte Stefan Heße in einem Missbrauchsprozess vor einem ordentlichen deutschen Gericht als Zeuge aussagt, das hat es bisher noch nicht gegeben.