Zur Diskussion über die Beueler Bäder Schwimmer gehen baden

Wer in diesem Sommer in Bonner Freibädern schwimmen wollte, war fehl am Platz. Warum? Wegen der erstmals gekürzten Öffnungszeiten haben sich alle Badegäste nahezu gleichzeitig in den Becken getummelt. Planschen ja, schwimmen nein.

Die Folge lag auf der Hand und war auch zu erwarten: Die Schwimmer, die ihre Bahnen in den Sportbecken ziehen wollten, haben enttäuscht ihre preisgünstigen Happy-Hour-Karten zurückgegeben. Und die Stadt hat fairerweise die Kosten erstattet.

Unterm Strich wird die Stadt Bonn beim Bäderbetrieb also kein Geld gespart haben - was eigentlich Ziel der reduzierten Öffnungszeiten gewesen ist. Wieder ein Beleg dafür, dass die Bundesstadt dringend eine ehrliche und zielführende Bäderreform benötigt.

Seit Mitte der 1990er Jahre doktern Politik und Verwaltung an nahezu endlos vielen Konzepten herum - ohne Ergebnis. Was bekanntlich fehlt, ist der Mut zu Entscheidungen. Sobald ein Vorschlag zur Diskussion steht, wird er prompt zerredet. Der Grund für dieses Übel liegt unter anderem an den Narben der Eingemeindung von 1969.

Kein Stadtbezirk ist wirklich bereit, auf seine Schwimmbadstandorte zu verzichten. Aber ohne das geht es nicht. Vier Bäder reichen für die Bonner aus, am bestens je eins pro Stadtbezirk. Zwei Kombibäder im Osten und Westen, zwei Freibäder im Norden und Süden - mehr benötigt die Bundesstadt nicht. Hinter vorgehaltener Hand stimmen viele Politiker dieser Lösung zu. Aber: Öffentlich bekennt sich noch niemand dazu.

Nach der Oberbürgermeisterwahl müssen alle Fakten auf den Tisch und Entscheidungen schnellstmöglich getroffen werden. Fest steht jedenfalls: Ein weiteres Lamentieren und eine weitere nutzerunfreundliche Freibadsaison darf es in Bonn nicht geben.

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