Kommentar Spanien in der Krise - Kopflos

Es ist erschütternd zu sehen, mit welcher Geschwindigkeit das einst so blühende Spanien immer tiefer in den Abgrund rutscht. Nichts und niemand scheint den wirtschaftlichen Untergang des spanischen Königreichs aufhalten zu können.

Nicht Europa mit seinem Euro-Rettungsschirm, der Spanien gerade erst 100 Milliarden Euro für seine kranken Banken zusagte. Und nicht die spanische Regierung, die hilflos, ja gelähmt wirkt, der Entwicklung ungläubig zuschaut und den Ernst der Lage nicht zu erkennen scheint.

Die Mittelmeermacht Spanien wankt wie ein Schiff ohne Steuermann in der stürmischen See. Je schlimmer die Misere wird, um so mehr geht der konservative Ministerpräsident Rajoy, der als Krisenmanager ganz offensichtlich überfordert ist, auf Tauchstation.

Auch Spaniens gesundheitlich angeschlagener König und Staatschef Juan Carlos I. ist nicht mehr in der Lage, auf den Tisch zu hauen und das tief besorgte Volk zur Einheit und zum nationalen Rettungsakt aufzurufen. Dabei befindet sich Spanien im wirtschaftlichen Notstand und da hilft nur eines: Konservative Regierung und sozialistische Opposition müssen ihren Grabenkrieg beenden und eng zusammenarbeiten, um gemeinsam die Verantwortung zu übernehmen.

Um Schulter an Schulter den Karren aus dem Dreck zu ziehen. Spanien wird allerdings kaum allein aus diesem tiefen Schulden- und Wirtschaftstal kommen. Es wird möglicherweise noch dieses Jahr eine Rettungsaktion für den gesamten Staat brauchen, weil das Land am Rande der Zahlungsunfähigkeit steht.

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