Kommentar zur NRW-Landtagswahl Starkes Mandat

Meinung · Am Sonntag findet in NRW die Landtagswahl statt. Parlament und Regierung sind nur so gut, wie die Wähler es ihnen ermöglichen. Menschen, die wegbleiben, hört am Ende niemand, kommentiert GA-Chefredakteur Helge Matthiesen.

 Großflächen-Wahlkampfplakate aller Parteien in Düsseldorf.

Großflächen-Wahlkampfplakate aller Parteien in Düsseldorf.

Foto: dpa/Roberto Pfeil

Alle Staatsgewalt geht in diesem Land bekanntlich vom Volke aus, und damit das funktioniert, muss es wählen. Wer das nicht macht, überlässt anderen die Entscheidung, zum Beispiel über die kommenden fünf Jahre in Nordrhein-Westfalen. Diese anderen sind nicht in jedem Fall Freunde der Demokratie und der Freiheit.

Parlament und Regierung sind nur so gut, wie die Wähler es ihnen ermöglichen. Eine starke Basis erleichtert es Abgeordneten, selbstbewusst aufzutreten und gut zu entscheiden. Eine hohe Wahlbeteiligung ist daher mehr als eine statistische Zahl. Wenn die Mehrheit eines Politikers sich nur auf einen Bruchteil aller Wähler stützt, dann hat er nur ein schwaches Mandat. Nichtwählen taugt auch nicht als Protest. Menschen, die wegbleiben, hört am Ende niemand.

Über das Kandidatenangebot der Parteien lässt sich eine Menge Kritisches sagen. Dass sich zu wenig Menschen um einen Sitz im Düsseldorfer Parlament bewerben sicher nicht. Auch die Auswahl an Parteien und Wählergruppen ist breit und vielfältig.

Unsere Demokratie ist auf all jene angewiesen, die ihre Ideen, Forderungen, Visionen selbst in die Hand nehmen und sich einbringen. Ob es um das große Ziel des Klimaschutzes geht oder um die Bürgerinitiative um die Ecke ist dabei fast schon gleich. Es geht darum, Mehrheiten zu suchen, die Entscheidungen im Sinne des Gemeinwohls treffen. Engagement ist nicht immer von Erfolg gekrönt, denn nicht jeder Kompromiss macht Spaß. Mit Frustration umgehen zu können, hilft bestimmt.

Am Sonntag geht es also um sehr viel. Es geht um unsere Demokratie und eine gute Zukunft: die eigene und die aller anderen auch. Was also spricht dagegen, wählen zu gehen?

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