Kommentar Steigende Asylbewerberzahlen - Syrien nicht wie Serbien

Da zeichnet sich ein unerwünschtes Szenario ab: Geradezu schubweise drängen Bürger aus Serbien und Mazedonien nach Deutschland. Und zwar nicht deshalb, weil sie politisch verfolgt wären. Sie wollen an der beachtlichen wirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland teilhaben. Solche Phasen hat es immer wieder gegeben.

Die neue Lage wirft eine Vielzahl von Fragen auf: Die Massenunterbringung von Asylbewerbern in überfüllten Häusern und Turnhallen hat mit der Menschenwürde nicht das Geringste zu tun.

Die Behörden weisen zwar darauf hin, dass sie regelmäßig 90 Prozent aller Aufnahmeanträge ablehnen, weil das wirtschaftliche Interesse der Antragsteller erkennbar überwiegt. Deutschland hat sich keinen Gefallen getan, als es der erleichterten Visumsvergabe an die Bürger vom Balkan zustimmte. Was als eine partnerschaftliche Geste gedacht war,wird nun zu einem echten Asyl-Missbrauchsproblem.

Schwere Zeiten also für Bundesinnenminister Friedrich. Eine durchdachte Integrationspolitik muss pragmatisch sein. So hat die Debatte um die stark gestiegenen Bewerberzahlen aus dem Bürgerkriegsland Syrien gezeigt, dass die Bundesrepublik Deutschland für solche Menschen aufnahmefähig sein muss, die sich in einer tatsächlichen Notlage befinden.

Diese Menschen müssen vor der Verfolgung durch syrische Soldaten und Auslands-Agenten geschützt werden. Die Zahl der Bedrohten wird weiter ansteigen. Denn dass der Syrien-Konflikt plötzlich endet, daran glaubt in den EU-Metropolen niemand.

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