Kommentar Streiks an Flughäfen - Gefährliche Strategie

Schon wieder. Am Flughafen Köln/Bonn legt die Gewerkschaft Verdi nun zum viertenmal innerhalb von vier Wochen den Betrieb mehr oder weniger lahm.

Tausende Reisende müssen ihren Urlaubsstart verschieben oder ihre Geschäftstermine absagen. Die Geduld der Bürger ist überstrapaziert.

Verdi fährt mit den Streiks eine gefährliche Strategie: Die Flughafen-Kontrolleure machen mit 2000 von insgesamt 34.000 Beschäftigten einen geringen Anteil der NRW-Sicherheitsbranche aus. Ihre Löhne liegen zudem deutlich über den mageren 8,23 Euro pro Stunde, über die in den Verhandlungen geklagt wird. Doch nur an den Flughäfen zeigen die Streiks die erwünschte Wirkung. Wen interessiert schon, ob der Wachmann nachts vor der Fabrikhalle seine Runden dreht oder nicht?

Mit den Flughafen-Blockaden schafft es Verdi zwar in die Schlagzeilen. Verständnis für die vielleicht berechtigten Forderungen der Sicherheitsbediensteten außerhalb der Airports schafft die Gewerkschaft dadurch nicht. Im Gegenteil: Die Bürger fühlen sich wie zuvor bei Streiks der gut verdienenden Piloten oder Fluglotsen für Einzelinteressen in Geiselhaft genommen.

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