Kommentar Streit um Irans Atomprogramm - Die USA drohen

Alle Optionen sind auf dem Tisch. Alle. Auch ein Militäreinsatz. Das Regime der Mullahs in Teheran soll das wissen. Ihr Ehrgeiz, das iranische Atomprogramm voranzutreiben, ist ungebremst.

Ihre Bereitschaft, die Urananreicherung auszusetzen, existiert nicht. Und die Behauptung, das Land brauche gleich 100 Kilogramm auf knapp 20 Prozent angereichertes Uran zur Krebsbestrahlung in iranischen Krankenhäusern, ist fadenscheinig.

US-Vizepräsident Joe Biden hat wohlkalkuliert zum Auftakt der Münchner Sicherheitskonferenz dem Regime in Teheran gedroht. Die Weltmacht USA wird die potenzielle Atommacht Iran daran hindern, Nuklearwaffen zu bekommen. Und die USA werden sich nicht damit begnügen, die iranischen Atompläne nur einzudämmen. Noch gibt es Spielraum für Diplomatie. Noch. Aber Biden macht auch deutlich, dass die Geduld zur Verhandlungslösung in Washington endlich ist.

Tatsächlich versucht Präsident Mahmud Ahmadinedschad ein Spiel mit gezinkten Karten. Er arbeitet nur unzureichend mit der Internationalen Atomenergie-Agentur (IAEA) zusammen, um Fragen zur wahren Dimension des Programmes zu klären. Zuletzt meldete die IAEA, Teheran wolle gar den Ausbau seiner Urananreicherung beschleunigen.

Die Machthaber schüren damit nur weiter Zweifel an ihrer ohnehin schon ramponierten internationalen Glaubwürdigkeit. Einem Regime, das das Wort "Menschenrechte" schon im eigenen Land nicht buchstabieren kann, muss die Staatengemeinschaft das Potenzial nehmen, eine Massenvernichtungswaffe zu entwickeln.

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